Paris 2024: Meine Rückkehr zum Marathon

Zehn Jahre war es her, dass ich meinen letzten Marathon gelaufen war. Beim Regensburg-Marathon 2014 durchbrach ich im Mai 2014 mit 3:35:39 die für mich magische Zahl von 3:40 aus dem Vorjahr. Im Sommer wagte ich mich beim Swiss Alpin Marathon in Davos sogar in alpine Höhen und lief die 42 Kilometer einschließlich eines Passes auf 2.739 Metern Höhe. 2015 wollte ich dann die 3:30 knacken und war auch auf gutem Weg. Doch zwei Wochen vor dem Rennen – ich hatte trotz einer längeren Erkältung zu früh mit dem Sport angefangen – bremste mich eine Herzmuskelentzündung aus. Was folgte, waren Monate, wenn nicht Jahre der Unsicherheit mit Blick auf den eigenen Körper. Auch wenn mir ein Facharzt ein Jahr später meine volle körperliche Leistungsfähigkeit attestierte, war es mental schwierig, in den alten Rhythmus zurückzufinden. Also stieg ich für einige Jahre auf das Rennrad um. Erst 2020 bin ich wieder zum Laufen zurückgekehrt. Es fühlt sich gut an. Und jetzt, im Frühjahr 2024, bin ich beim Paris-Marathon zur Königsdisziplin zurückgekehrt. Die Zeit ist mit 4:14:49 zwar noch nicht so, wie ich mir das gewünscht habe. Aber ich bin wieder da. Und ich mache weiter.

Neuer Podcast „Mit dem Fahrrad von Luxemburg nach Kiew“

Der Journalist Michael Merten macht sich im Sommer 2023 mit seinem Fahrrad auf den Weg. Allein radelt er nach Osten, um eine Charity Bike Tour umzusetzen. Es werden mehr als 2.700 Kilometer für einen guten Zweck. 41 intensive Tage, an denen er Dauerregen und starker Hitze trotzt. Doch die Widrigkeiten der Natur sind nicht die größte Herausforderung. Denn sein Ziel ist die Ukraine – jenes Land, das durch den russischen Angriff in schwere Bedrängnis geraten ist. Auf dem Weg nach Kiew wirbt er um Spenden für das angegriffene Land. Begleitet uns in einem Wortwechsel Spezial bei dieser Radreise der besonderen Art. Folgt uns durch Luxemburg, durch Deutschland, durch Tschechien, durch Polen und schließlich durch die Ukraine. Lernt unterwegs Menschen kennen, die so außergewöhnlich sind wie das gesamte Projekt. Menschen, die furchtbare Erfahrungen gesammelt haben. Doch bei all dem Leid, das ihnen widerfahren ist, haben sie ihre Hoffnung, ihre Zuversicht nicht verloren. Hört den Wortwechsel Spezial: Mit dem Fahrrad von Luxemburg nach Kiew. Ab Donnerstag, 1. Februar, auf wort.lu und überall da, wo es Podcasts gibt.

Über Irpin und Butscha nach Kyiv

Dieser Text ist der finale Beitrag meines Reiseblogs auf dem Weg in die Ukraine. Den gesamten Blog gibt es auf wort.lu unter diesem Link:

https://www.wort.lu/international/mit-dem-fahrrad-von-luxemburg-nach-kiew/1776535.html

Manchmal kann man ihn vergessen, den Krieg. Wenn die Sonne scheint, man eine Allee entlangfährt und die Bäume willkommenen Schatten spenden. Wenn alte Frauen am Straßenrand sitzen und Obst verkaufen und die Bauern die Ernte einfahren. Doch die traurige Realität holt einen meist schnell wieder ein. So auch heute auf dem Weg nach Irpin.

Mein Blick fällt auf einen Dorffriedhof, der von einem frischen, prächtig geschmückten Grab dominiert wird. Die Fahne macht deutlich: Hier liegt ein Gefallener. Ich bleibe stehen und verweil einen Moment am Grab des jungen Mannes. Da kommt eine Anwohnerin vorbei und wir kommen ins Gespräch. Nadia ist 1959 hier geboren und kannte den Gefallenen, der mir nun nicht mehr ganz fremd ist: Andrii war einer der Verteidiger von Irpin, das im vergangenen Jahr so hart umkämpft war. Über Irpin und Butscha nach Kyiv weiterlesen

A project grows and grows

It is shortly before noon and the sun is blazing as I reach the center of Chernivtsi after 35 kilometers. I pass the venerable railway station and walk over cobblestones to the large monument to the important Ukrainian poet Taras Shevchenko. What I need now is a nice café to kill two birds with one stone: sit out the midday heat – and write this article in peace.

Donation account:
LUkraine ASBL
IBAN: LU28 0030 3148 6941 0000
BIC: BGLLLULL
Note: „Charity Bike Tour“

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Shusters List

Zhanneta looks at her cell phone with a worried expression on her face. My phone has also picked up a loud siren: There is an air alert in large parts of Ukraine. A clearly designed app provides information about this, including tips on the nearest air raid shelters. But here in Vynnyky, a town of 30,000 near Lviv, there are not as many options as in Kiev, where people seek shelter in the metro stations. Shusters List weiterlesen

My first day in Ukraine

Day 24 – How I almost failed at the border crossing

In the morning, eight o’clock, at the border crossing in Korczowa, Poland. A stern-looking border guard approaches me and speaks to me in Polish. I don’t understand her, but she has the kind of look that tells you: we have a problem. Large signs direct cars and buses to their lanes, but this huge border crossing is apparently not designed for bicycle travelers. „Stay here,“ the woman orders me, pointing to a corner, „dont go away!“

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Charity Bike Tour from Luxembourg to Ukraine – Благодійний велотур з Люксембургу в Україну

Actually, I wanted to take the time this summer to cycle to Istanbul. After Trier-Rome-Athens-Jerusalem 2013 and Danube/Balkans 2018 it was time again. I already had a scenic route. But when I had the opportunity to accompany the NGO LUkraine LUkraine asbl on a convoy from Luxembourg to Ukraine last December, a thought process started in me. When I stood on a vantage point in Kyiv shortly after Christmas and looked down on the Dnieper, it became clear to me, despite the air alert: you have to return here in the summer of 2023. And so I took some time off and will start a charity bike tour from Luxembourg to Kyiv on July 1. It’s a sign of solidarity with a wonderful country in need.

Власне, цього літа я хотів знайти час для велоподорожі до Стамбула. Після Трір-Рим-Афіни-Єрусалим у 2013 році та Дунай/Балкани у 2018 році, настав час знову. У мене вже був мальовничий маршрут. Але коли в грудні минулого року мені випала нагода супроводжувати громадську організацію LUkraine LUkraine asbl в автоколоні з Люксембургу в Україну, в мені почався процес мислення. Коли я стояв на оглядовому майданчику в Києві незабаром після Різдва і дивився вниз на Дніпро, мені стало зрозуміло, незважаючи на повітряну тривогу: сюди треба повернутися влітку 2023 року. Тому я взяв відпустку і 1 липня вирушаю у благодійний велотур з Люксембургу до Києва. Це знак солідарності з прекрасною країною, яка потребує допомоги.

 

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Mit dem Fahrrad von Luxemburg in die Ukraine

Darum geht es

Als Zeichen der Solidarität mit den Ukrainerinnen und Ukrainern startet der Radreisende und Journalist Michael Merten eine Charity-Radtour. Im Juli und August 2023 radelt er am Stück von Luxemburg nach Kyiv, um Spenden für das angegriffene Land zu sammeln und über die Begegnungen mit den Menschen dort zu berichten.

Unterstützung durch eine Spende

Sie können die Charity-Aktion durch eine Spende unterstützen. Dabei haben Sie die Wahl, eines von zwei Projekten zu unterstützen oder Ihre Spende aufzuteilen. Alle Spenden kommen zu 100 Prozent Hilfsprojekten in der Ukraine zugute. Die Kosten der Radreise trägt Michael Merten aus eigener Tasche.

Spendenkonto:
LUkraine ASBL
IBAN: LU28 0030 3148 6941 0000
BIC: BGLLLULL
Vermerk: „Charity Bike Tour“

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Asselborn: „Die Ukrainer wissen, dass sie ‚One-Shot‘ haben“

Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn ist seit 2004 im Amt, er hat den Werdegang Putins über 20 Jahre begleitet. Daher bin ich sehr dankbar, dass er sich die Zeit genommen hat, um im Wortwechsel ausführlich über die Entfremdung zwischen Russland und dem Westen zu sprechen. Herausgekommen ist ein langer, aber aufschlussreicher und hintergründiger Podcast. Asselborn erklärt, wie es zur Eskalation kam und warum auch er sich Vorwürfe macht.

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Nachruf auf meinen Großvater Herbert Löwen

Detzem, am 25. Mai 2023

Liebe Trauergäste, liebe Familie, liebe Freunde und Bekannten, vielen Dank, dass Ihr heute zu uns gekommen seid, um Abschied von Herbert Löwen zu nehmen.

Mein Opa war nie ein Mann vieler Worte. Ich schon. Deshalb möchte ich euch in den nächsten Minuten auf eine kurze Reise durch ein Leben nehmen, das sehr typisch verlaufen ist für einen Winzer seiner Generation und das doch besonders war. Ein Leben, das auf die Schlachtfelder des Krieges führte, das einige wenige Male auch in die Weite führte, nach Lourdes etwa oder nach Schottland, das aber dennoch ganz dem Heimatort verschrieben war. Hier, in Detzem an der Mosel, war mein Großvater fast ein ganzes Jahrhundert lang verwurzelt, und auch, wenn er die letzten beiden Lebensjahre in Schweich verbracht hat, so war er doch zeitlebens ein erdverbundener Detzemer Junge, der nun in seine Heimaterde zurückgekehrt ist.

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